Der christliche Glaube, in der peruanischen Bevölkerung tief verwurzelt, prägt das Leben der Menschen in vielerlei Hinsicht. Prozessionen, bei denen die Heiligenverehrung eine große Rolle spielt, aber auch Beerdigungsrituale geben einen Einblick in das religiöse Denken des Einzelnen.
Die folgenden Fotos zeigen zunächst einen der fast täglich stattfindenden Züge von Gläubigen durch die Innenstadt von Lima. Es folgt eine Bilderreihe zu den drei häufigsten Formen der Grabstätten im Raum der Metropole.

Der für mich in dieser Hinsicht interessanteste Ort ist der Friedhof „Nueva Esperanza“, einige Kilometer außerhalb der Stadt. Im Bereich dieses  riesigen Areals, das sich über eine ganze Hügelkette erstreckt, befinden sich die letzten Ruhestätten der meist weniger begüterten Menschen.
Gräber in Form von Erdbestattungen, wie wir sie kennen, wechseln mit an Hochhäuser erinnernde Betonkammern. Die Särge werden eingeschoben, zugemauert und mit einer Grabplatte an der Vorderfront versehen.
"Nueva Esperanza" ist der zweitgrößte Friedhof der Welt. Seit der letzten Coronawelle wird es immer schwerer hier einen Ort der letzten Ruhe zu bekommen.

Der Friedhof „El Angel“ liegt inmitten der Metropole und hat die Größe eines ganzen Stadtviertels. Die Anlage ähnelt Wohnblocks, eine Beerdigung findet in der oben bereits beschriebenen Form in Grabkammern statt. Um eine Orientierung zu ermöglichen, wurden die einzelnen Blocks schachbrettartig mit Buchstaben und Nummern versehen. Die Systematik ist klar. Trotzdem bleibt ein etwas sonderbares Gefühl, wenn der Friedhof bei Sonnenuntergang schließt und man sich noch (gefühlt) allein inmitten dieses riesigen Labyrinths befindet.

Die dritte Form der Begräbnisstätten ist auch des Öfteren in Nordamerika anzutreffen. Die Gräber reihen sich in gleichmäßigen Abständen und ohne Einfassung nebeneinander auf einer großen Rasenfläche. Einzelne Grabplatten mit Namen und Daten der Verstorbenen markieren den Ort der letzten Ruhe.

Zur Pietät. Die Aufnahmen entstanden mit dem Einverständnis der abgebildeten Personen. Die Erlaubnis, die Beerdigungszeremonie auf dem Friedhof „Nueva Esperanza“ zu dokumentieren, wurde gerne erteilt. Viele der Begräbnisteilnehmer hielten das Ereignis selbst mit Foto und Kamera fest.

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Spanischer Text,  texto en español